Katzen Zusammenführung Teil 2: Härtefälle
Katzen Zusammenführung Teil 2: Härtefälle
Katzen zusammenführen ist immer ein kleines Abenteuer, sowohl für die Tiere als auch für die Halter. Leider geht dieses Abenteuer nicht immer gut aus und manche Katzenhalter verzweifeln daran, ihre zwei Streithähne aneinander zu gewöhnen. Dann kommt es zu wilden Prügeleien, viel Gekreische und vielleicht fließt sogar Blut - kein Katzenliebhaber sieht so etwas gern und am Ende wird oft das Handtuch geworfen. Doch die endgültige Trennung von einer der Katzen muss nicht unbedingt sein, es gibt auch bei Härtefallen noch ein paar Tricks und Kniffe für besonders engagierte Super-Dosis, wie die Katzenzusammenführung noch gelingen kann.Teil 1 noch nicht gelesen?
In 90 % aller Fälle können Sie sich diesen Beitrag sparen. Denn meistens klappt die Vergesellschaftung von Katzen bereits mit den Tipps, die wir Ihnen im 1. Teil gezeigt haben.Zum 1. Teil wechseln
Nicht jede Rauferei ist gleich ein Indiz dafür, dass die Katzen sich nicht ausstehen. Anfangs kann es immer zu Kämpfen kommen, die für den Menschen natürlich schlimm mitanzusehen, aber eben nicht unbedingt schlimm sein müssen. Hier gilt es, normale Rangordnungskämpfe von echter Aggressivität mit Verletzungsgefahr unterscheiden zu können.
Katzenzusammenführung: Rangordnungskämpfe sind ganz natürlich
Es ist wichtig zu wissen, dass es immer zu Kämpfen kommen kann, wenn man Katzen zusammenführt. Diese Kämpfe können harmlos sein, kaum mehr als ein Fauchen und Knurren, ein paar böse Blicke, bis die Katzen Frieden schließen. Doch es kann auch zu Handgreiflichkeiten kommen. Prügeleien und Bisse sind unschön, keine Frage, doch manchmal der einzige Weg zu einem Miteinander. Katzen vergesellschaften verlangt deshalb nicht nur Einfühlungsvermögen und intelligentes Vorgehen von den Katzenhaltern, sondern auch Zurückhaltung. Zu wissen, wann ein Einschreiten notwendig ist und wann man sich besser heraushält, kann schon die halbe Miete sein und beweist, dass man ein wahrer Super-Dosi ist.Die sensiblen Stubentiger nehmen sehr genau wahr, wenn der Mensch sich auf eine Seite schlägt, zum Beispiel indem er eine der beiden Katzen in Schutz nimmt. Es kommt zu Frust und Enttäuschung bei der anderen Katze. Wird sie sogar noch ausgeschimpft, weil sie vom Standpunkt des Menschen aus zu ruppig war, treibt das unter Umständen einen Keil zwischen Halter und Katze. Außerdem befeuert es die Eifersucht, die sowieso in vielen Katzenzusammenführungen schon eine große Rolle spielt.
Fazit: Eine Rangordnung ist notwendig für ein ruhiges Miteinander unter Katzen, darum sollte der Mensch nicht bereits bei der kleinsten Rangelei eingreifen. Das Katzenverhalten zu verstehen ist der Schlüssel dazu und als Super-Dosi sind Sie immer bereit, dazuzulernen. Wenn man Katzen zusammenführt, dann durchlaufen sie vier Phasen, bis sich eine Rangordnung gebildet hat.
Die 4 Phasen der Rangordnungsbildung
In dieser Phase, die mit der Ankunft der neuen Katze beginnt, reagieren die Tiere oft mit gesträubtem Rückenfell und Gefauche. Sie flüchten vielleicht voreinander oder, bei mutigeren Charakteren, erste Hiebe mit den Pfoten werden ausgeteilt. Es ist wichtig, sich nicht einzumischen und die beiden Miezen erst einmal machen zu lassen. Ablehnung ist nur die erste Reaktion auf die ungewohnte Situation und den "Eindringling", denn Katzen mögen nun einmal keine Veränderungen und sind gestresst von der Begegnung.
Nur bei sehr groben Prügeleien mit Verletzungsrisiko muss der Halter einschreiten und die Katzen voneinander trennen. Man erkennt einen gefährlichen Kampf daran, dass sich die Streithähne ineinander verkrallen. Ein lautes Geräusch oder ein Aufstampfen mit dem Fuß kann bereits ausreichen, um die Katzen abzulenken.
Wenn die Katzen aufgehört haben, sich gegenseitig anzufeinden, dann beginnen sie meist damit, sich zu dulden. Das heißt, sie leben nebeneinander her und beachten sich einfach nicht weiter. In dieser Phase müssen Sie beiden Katzen unbedingt gleichmäßig Aufmerksamkeit schenken. So merken sie, dass es okay ist, nicht die einzige Katze im Haushalt zu sein, da sich die Liebe und Zuneigung gerecht auf sie verteilt. Wie lang diese Phase anhält, entscheiden ganz allein die Katzen. Es kann sich um Tage, aber auch um Wochen handeln.
Erst in der dritten Phase lassen sich die Katzen überhaupt aufeinander ein. Sie ist für den Halter die schönste Phase, denn nun kann man die Stubentiger dabei beobachten, wie sich sich näherkommen. Erst wird sich beschnuppert, dann gibt es die eine oder andere Zärtlichkeit. Auch hier bestimmen die Katzen, wie schnell oder langsam sie vorgehen. Erzwingen kann man nichts. Es wird sich behutsam vorangetastet, wieviel Nähe der eine will und wieviel der andere, wann und wo man sich gemeinsam für ein Nickerchen einfindet oder wer wie lang spielen möchte.
Ein Super-Dosi wird jede freundliche Annäherung der Katzen untereinander belohnen. Das kann verbal erfolgen oder auch durch Leckerchen. Wichtig ist, dass beide Samtpfoten immer die selbe Menge an Lob und Leckerchen erhalten, damit keine Grund zur Eifersucht hat.
In der letzten Phase haben sich beide Katzen wortlos darauf geeinigt, welchen Platz sie im Rudel einnehmen. Sie wissen nun, was der andere mag und nicht mag, wie sie miteinander umgehen können und dass es keinen Grund gibt, eifersüchtig zu sein. Jetzt schlafen die Katzen vielleicht schon zusammen, sie spielen miteinander und verhalten sich so, wie der Halter er sich gewünscht hat.
Dies ist natürlich der Idealfall. Doch auch wenn keine besten Freunde aus den Katzen geworden sind, sie sich gegenseitig nur akzeptieren, ist das in Ordnung. Manche Tiere brauchen sehr lange, um sich vollends auf ein anderes einzulassen. Nur in einigen Härtefällen klappt es überhaupt nicht.
Härtefälle: Wenn die Katzenzusammenführung gar nicht klappen will
Sind die ersten Begegnungen in böse Kämpfe ausgeartet, dann sollten Sie als engagierter Super-Dosi nicht sofort das Handtuch werfen. Auch in schwierigen Fällen kann es noch klappen, die Katzen zusammenzuführen. Die Raufbolde sollten jedoch nicht einfach immer wieder getrennt werden, um sie dann erneut aufeinander loszulassen, denn das sorgt auf lange Sicht nur für eine Aggressionsspirale nach oben. Jede durch den Menschen beendete Rangelei staut die Wut auf den Kontrahenten auf und entlädt sich dann bei der nächsten Begegnung. Besser ist es, in diesen Fällen einen alternativen Weg zu wählen. Noch besser ist es natürlich, das Risiko minimal zu halten und das erreicht man, in dem die neue Katze gut zur bereits vorhandenen Katze passt. Je größer die Unterschiede nämlich sind, desto eher wird es zu Feindseligkeiten kommen.- Junior + Senior
- Sensibelchen + Raufbold
- Angsthase + Draufgänger
- Schmusekatze + Einzelgänger
Wenn es um das Alter geht, dann wird von Experten ein maximaler Unterschied von zwei Jahren genannt. Sind es mehr als zwei Jahre, dann kann es bereits zu größeren Problemen bei der Katzenvergesellschaftung kommen. Positiv wirkt sich aus, wenn es wenigstens die jüngere von beiden ist, die neu ins Revier kommt.
Einen Spezialfall stellt es dar, wenn die neue Katze einen verstorbenen Partner der alten Katze ersetzen soll. Häufig resultiert eine schwierige Katzenvergesellschaftung daraus, dass die Halter viel zu schnell mit der Anschaffung sind. Denn auch Katzen brauchen ihre Zeit, um den Verlust zu betrauern, oder wollen gar keinen neuen Partner. Hier ist das objektive Beobachten der Katze nötig, um die richtige Entscheidung zu treffen. Wer selbst sehr traurig über den Verlust des einen Tieres ist, kann seine Gefühle in das andere Tier hineindeuten. Ist die verbliebene Katze jedoch wirklich in einer Trauerphase, darf ihr nicht aus heiterem Himmel eine fremde Katze vorgesetzt werden. In jedem Fall sollte der einfühlsame Super-Dosi also abwarten und sich und seiner Samtpfote erst einmal genug Zeit für die Trauer lassen, ehe über einen Neuzugang entschieden wird.
Wie die Katzenzusammenführung auch im Härtefall gelingen kann
Gittertüren und Netze, die im Handel erhältlich sind, können die letzte Chance sein, unverträgliche Katzen doch noch erfolgreich zusammenzuführen. Mit diesen Hilfsmitteln werden die beiden Reviere der Katzen dauerhaft getrennt. Sie können sich also sehen und riechen, doch eine Rauferei ist nicht mehr möglich.Bei diesem Vorgehen hat jede Katze alles was sie braucht auf ihrer Seite und erhält gleich viel Aufmerksamkeit und Liebe wie die andere. Sollte es am Gitter oder Netz zu Zank kommen, muss der Sichtkontakt für eine Weile unterbunden werden. Wenn die Katzen sich sehen und nicht negativ aufeinander reagieren, sollten sie jedoch ausgiebig gelobt werden.
Damit die Katzen es einfacher haben, sich endlich an die Anwesenheit der anderen Katze zu gewöhnen, kann tief in die Trickkiste gegriffen werden:
Wenn die Katzen sich sehen und ruhig verhalten, dann werden Leckerlis auf beiden Seiten des Netzen ausgelegt. Die Leckerlis sind natürlich viel wichtiger als die Rivalität und plötzlich wird friedlich im Beisein der anderen gefressen. Das schafft positive gemeinsame Erlebnisse.
Regelmäßig können Katzenklo, Schmusedecke oder Spielzeug zwischen den Katzen getauscht werden. So gewöhnen sie sich schneller an den fremden Geruch und es kann sich mit der Zeit auch ein gemeinsamer Rudelgeruch bilden. Das ist zwar viel Arbeit, aber als Super-Dosi haben Sie das große Ganze im Blick und denken an die vielen Jahre in Harmonie, deren Grundpfeiler Sie gerade setzen.
Damit sich die Katzen nicht zu sehr auf ihre beiden Reviere versteifen, sollten sie gelegentlich getauscht werden. Außerdem vermischen sich die Gerüche dann noch gründlicher.
Eine weitere Geheimwaffe sind Pheromone, beispielsweise von Feliway, die als Verdampfer oder Spray zu erwerben sind. Sie wirken entspannend auf Katzen und senken damit den Stress.
Viele erfahrene Super-Dosis schwören auf Bachblüten, deren Wirksamkeit zwar nicht wissenschaftlich belegt ist, die allerdings auch keine Nebenwirkungen haben können. Bewährt haben sich hier vor allem Elm bei Stress, Mimulus und Aspen bei Angst sowie Holly und Impatiens bei Aggressivität.
Schließlich heißt es Geduld haben, viel Geduld. Wenn sich die Katzen nach einigen Wochen oder Monaten nicht mehr feindselig verhalten, sich am Gitter oder Netz umgänglich zeigen, dann kann die letzte Barriere endlich fallen.
Tanja Schröder über ihr Verhältnis zu Tieren: "Ob Hund, Katze oder Rennmaus - ich liebe sie alle."
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