Clicker-Training bei erwachsenen Hunden
Clicker-Training bei erwachsenen Hunden
Kommt ein Welpe ins Haus steht oft erstmal ein Clicker auf dem Einkaufszettel.Doch wieso sollte man nicht auch mit seinem erwachsenen Hund clickern?
Wenn der Hund als Welpe und Junghund bereits den Clicker kennen gelernt hat muss man gar nicht viel tun. Einfach den Clicker und eine ordentliche Portion Leckerlies einpacken und schon kann´s losgehen.
Aber auch wenn Sie und / oder Ihr Hund noch keinerlei Erfahrung mit dem Thema Clicker haben / hat ist das kein Hinderungsgrund.
Clickern ist ein fantastisches Instrument. Es beruht auf dem Prinzip der positiven Verstärkung. Soll heißen, wenn der Hund etwas richtig macht wird gelobt, statt dass man tadelt, wenn er etwas falsch macht.
Das bereitet nicht nur dem Hund sehr viel Freude - auch dem Mensch macht es Spaß.
Clickern in Kürze
Zum Clickern benötigen Sie idealerweise einen Clicker und zusätzlich eine ordentliche Portion Leckerlies. Das war´s eigentlich schon. Eine Leckerlie-Tasche, die Sie zum Beispiel am Gürtel befestigen können komplettiert die Clickerausrüstung, ist aber nicht zwingend erforderlich.Das Prinzip lautet: Wenn der Hund ein erwünschtes Verhalten zeigt wird sofort geclickert (ein Click ausgelöst) und das entsprechende Kommando gesagt. Unmittelbar darauf bekommt der Hund eine Belohnung.
- die Handlung (zum Beispiel, sich zu setzen)
- mit dem Click (ahhh - ich habe etwas richtig gemacht und werde gleich belohnt)
- dem passenden Kommando (zum Beispiel "Sitz") und
- der Belohnung selbst.
Clickern als teambildende Maßnahme
Man sieht es oft - Mensch und Hund trotten nebeneinander her. Jeder ist in seiner Welt versunken.Hand auf´s Herz. Dafür schafft man sich doch keinen Hund an!
Es sind doch Bilder von einem Spaziergang voller Aktivität, wo Hund und Mensch
Das Clickern bewirkt genau das. Der Mensch beschäftigt sich wieder mit dem Hund, der Hund beschäftigt sich mit dem Mensch. Ein Team entsteht.
Clickern für mehr Abwechslung
Mit dem Clickern bringen Sie wieder mehr Abwechslung in die Gassi-Geh-Runde. Statt gemeinsam die Strecke abzulaufen wird es wieder spannend.Der Hund erwartet jederzeit eine neue Trainingseinheit und ist begierig darauf, sein Können zu demonstrieren, der Mensch steht ständig vor der Herausforderung, sich neue Übungen einfallen zu lassen.
Lange Weile ade.
So funktioniert das Clickern.
Beginnen wir erstmal damit, womit ClickernClickern hat nichts mit Zwang, Gehorsam, Bestrafung zu tun.
Beim Clickern bestärken Sie positives Verhalten. Egal, ob Sie dieses Verhalten auslösen oder ob es in der Situation "noch" zufällig passiert.
Für jedes Szenario ein Beispiel.
Szenario 1 - Sie lösen die Handlung aus.
Angenommen, Sie sind noch beim Grundgehorsam (Sitz, Platz, Komm).Sie möchten, dass sich der Hund setzt, wenn Sie das sagen. Stellen Sie sich vor Ihren Hund, nehmen Sie ein Leckerlie, halten Sie es so vor seine Nase, dass er es nicht schnappen kann. Sagen Sie "Sitz" und bewegen Sie Ihre Hand mit dem Leckerlie jetzt über seinen Kopf hinweg Richtung Rücken. Der Hund wird nicht rückwärts laufen - er wird sich setzen. Während der ganzen Zeit sagen Sie immer wieder in einem freundlichen Ton "Sitz".
- Befehl - in dem Fall "Sitz", die korrekte
- Handlung - er setzt sich hin, das
- Versprechen - in Form des Clicks und unmittelbar danach die
- Belohnung - in Form von Leckerlies und des Lobes.
Ab dem Moment funktioniert das Kommando als Auslöser für die Handlung (solange das Versprechen und die Belohnung nicht ausbleiben).
Szenario 2 - Sie nutzen die zufällige Handlung des Hundes.
Nehmen Sie an, Sie sind mit Ihrem Hund unterwegs. Ohne Leine. Sie laufen auf einem Feldweg, der Hund tobt in der angrenzenden Wiese, sagen wir mal 100 Meter vor Ihnen. Plötzlich kommt ein Auto von vorn auf Sie zu. Natürlich fährt es viel zu schnell. Was tun Sie? Dem Hund rufen? Die Gefahr wäre viel zu groß, dass er auf dem Weg zu Ihnen auf die Straße läuft und überfahren wird. Nichts tun? Auch das birgt die Gefahr, dass der Hund überfahren wird. Ideal wäre es nun, wenn der Hund exakt an der Stelle bleibt, wo er sich gerade befindet. Noch besser: Genau an der Stelle sollte er sich setzen und zuverlässig sitzen bleiben. Dann kann das Auto vorbei fahren und Ihr Hund war die ganze Zeit über sicher.
Ganz einfach. Es kommt irgendwann einmal der Moment an dem er sich - weit weg von Ihnen - setzt. Einfach so. Genau das ist der Moment, wo Sie clickern müssen und das Kommando, zum Beispiel "Down" geben. Dann gehen Sie zu ihm und geben ihm ein Leckerlie und loben ihn ausgiebig. Wichtig: Versuchen Sie den Hund dazu zu bewegen, so lange sitzen zu bleiben, bis Sie bei Ihm sind indem Sie zum Beispiel "Bleib" sagen. Wenn er dennoch aufsteht und zu Ihnen rennt schimpfen Sie nicht (er rennt schließlich zu seinem Menschen - das darf doch nie eine Kritik nach sich ziehen). Wenn er aber sitzen bleibt fällt die Belohnung eben noch ein bißchen überschwänglicher aus. Beim nächster Gelegenheit wiederholen Sie das Ganze. Nach einigen Wiederholungen geben Sie ihm das Kommando "Down" und hoffen, dass er sich setzt. Tut er es wird geclickert und er erhält ausgiebig Lob und Leckerlie. Wenn er Sie nur groß anschaut gehen Sie einfach über die Situation hinweg. Dann ist die Verknüpfung noch nicht geschaffen. Auf keinen Fall tadeln Sie ihn. In dem Fall heißt es einfach noch ein paar zufällige Sitzer auf Entfernung auszunützen um die Verknüpfung zu festigen beziehungsweise überhaupt erstmal zu etablieren.
Clickern - auf das Timing kommt es an.
Beim Clickern ist das Timing entscheidend.Der Click muss genau dann erfolgen, wenn der Hund das tut, was Sie möchten. Der Click hat immer exakt denselben Laut und ist ein Versprechen. Ein Versprechen, dass jetzt gleich eine Belohnung folgt.Das Kommando kommt mit oder zeitlich nahe dem Click, damit eine Verknüpfung zwischen der
Hat der Hund das getan, was Sie wollten und haben Sie ihm das durch Clicken bestätigt
Alles muss einmal ein Ende haben....
Natürlich können Sie nicht für den Rest aller Tage etwas wie "Sitz" belohnen.Wenn es gut bis sehr gut funktioniert kann auch mal der Click ausbleiben. Dafür aber ausführlich loben. Beim nächsten Mal dann wieder mit Click und echter Belohnung, dann wieder ohne Click. So kann das Verhältnis langsam verändert werden und der Click wird immer seltener eingesetzt. Aber loben kann - und sollte - man den Waudi immer, wenn er das tut, was von ihm verlangt wird.
Die Schwaben sagen ja: "Nicht geschumpfen ist genug gelobt". Ich bin ein Schwabe. Aber bei meinen Hunden hat Loben immer besser funktioniert als nicht zu schimpfen. Und mit Schimpfen - mal ehrlich: Dafür schafft man sich doch keinen Hund an.
Zum Schluss - der erste Schritt.
Nachdem Sie jetzt wissen, wie das Clickern funktioniert, auf welche Reihenfolge zu achten ist und sogar, wie man das dann irgendwann mal einschlafen lassen kann, sollten Sie natürlich noch erfahren, wie Sie Ihren Hund erstmals mit dem Clicker vertraut machen.Das Anklickern.
Beim ersten Kontakt Hund-Clicker sollten Sie viiiiiieele Leckerlies dabei haben.Stellen Sie sich nahe zu Ihrem Hund und clickern Sie einmal - und geben Sie ihm ein Leckerlie.
Gleich darauf nochmals clickern und gleich wieder ein Leckerlie. Wiederholen Sie das 10, besser 20 mal.
Der Hund muss merken, dass jeder Click ein Versprechen ist, dass umgehend von Ihnen eingelöst wird.
Jeder Click bedeutet Belohnung.
Suchen Sie sich nun ein Szenario raus, bei dem Sie die Handlung auslösen können. Zum Beispiel "Sitz".
Wenn Ihr Hund das bereits kann geht es sehr einfach. Sagen Sie "Sitz". Sobald der Hund das tut was er soll, clickern Sie und loben ihn überschwänglich (idealerweise mit "fein" (wieso kommt gleich)) und geben ihm Leckerlie.
Wiederholen Sie diesen Vorgang in den nächsten Minuten noch ein paar mal.
Falls er das Kommando "Sitz" noch nicht kann gehen Sie vor wie in Szenario 1 beschrieben. Auch hier ein paar mal wiederholen.
Wieso "Fein" so ein gutes Lobwort ist....
Sie könnten auch "Super" oder "gut gemacht" sagen. Aber das sind recht dunkle Vokale. Bei "Fein" geht doch echt die Sonne auf. Oder?Sie können es gar nicht übertreiben. Bringen Sie Begeisterung in dieses Wort! Je mehr Begeisterung Sie in dieses Wort packen umso freudiger wird Ihr Hund sein.
- Ihr Hund wird schneller lernen und
- Ihr Hund wird ein glücklicher Hund sein.
P.S. Wie lang sollte eine Trainingseinheit sein?
Auf keinen Fall zu lang!
Bei Dingen wie "Down" müssen Sie sowieso warten, bis die passende Situation eintritt (Hund setzt sich auf Entfernung hin (siehe Szenario 2)).
Aber auch bei den Dingen, bei denen Sie die Handlung auslösen können (Szenario 1) sollte eine Trainingseinheit nie mehr als ein paar Wiederholungen lang sein. Spätestens wenn der Hund seine Aufmerksamkeit verliert sollten Sie sofort aufhören. Ideal finde ich es, wenn während des Gassi-Gehens immer mal wieder ganz kurz geübt wird.
Hundi läuft in einiger Entfernung. Sie rufen ihn, er kommt mit Volldampf angespurtet. Während er auf Sie zuläuft clickern, wenn er da ist super überschwänglich loben und ein Leckerlie in die Schnauze stecken. Und dann wieder ab zum Toben. Seien Sie versichert, wenn Sie das eine Weile beibehalten werden Sie nie wieder zwei mal nach Ihrem Hund rufen müssen. Wenn er gerade neben Ihnen läuft (mit oder ohne Leine) plötzlich stehen bleiben und "Sitz" sagen (ich recke dafür zusätzlich noch den rechten Zeigefinger in die Höhe). Sobald Hundi sich setzt, clickern, loben, Leckerlie geben. Ich habe weiß Gott nicht regelmäßig einen Clicker dabei - aber ein Gassi ohne Leckerlie.... Undenkbar.
Der Autor.
Klaus Koch ist mit Hunden und Katzen aufgewachsen und kann sich ein Leben ohne Tiere nicht vorstellen.
Er ist der Gründer der Tiermöbel-Manufaktur und schreibt gelegentlich für den Katzen- und Hunde-Blog auf www.kingkratzbaum.de
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